Die Wurzeln der Gemeinde Jegenstorf reichen bis ins Mittelalter zurück. In der Frühgeschichte stellt die Dorfgemeinde einen genossenschaftlichen Verband zur Nutzung von gemeinsamen Einrichtungen wie der Allmend oder des Waldes dar. Dazu kamen die Organisation der Feldarbeit und der Unterhalt der öffentlichen Einrichtungen. Ein Dorfrodel aus dem Jahre 1683, der sich heute im Staatsarchiv befindet, gibt über diese alte Ordnung Auskunft. Durch das Schloss und die dazugehörende Herrschaft war das Geschick des Dorfes während Jahrhunderten eng mit dem Namen der jeweiligen Herrschaftsherren verbunden. Als wichtiger Wendepunkt in der Entwicklung des Dorfes ist das Jahr 1758 zu vermerken. In diesem Jahr gab Karl Ludwig von Erlach das Schloss, nicht aber die Herrschaftsrechte an Anton Ludwig von Stürler weiter. Die Trennung von Schloss und Herrschaft stärkte noch einmal die Eigenständigkeit der Dorfgemeinde.
Das Wappen von Jegenstorf ist gespalten von Silber mit einem roten Stufengiebel, und von Rot mit silberner rechter Stufe geteilt.
Von den Herren von Jegistorf, die in der Berner Gründungsgeschichte eine Rolle spielten, sind verschiedene Wappenformen überliefert. Das heutige Wappen bildet die Kombination zweier Wappen von 1719; geschaffen wurde es 1939.
Ballmoos, früher „Banmos“ genannt, besteht möglicherweise seit der keltischen Zeit. Auf der Anhöhe im Buchwald sind noch Überreste zu finden, welche auf eine mögliche Fliehburg der Kelten oder der Pfahlbauer (Moossee) hindeuten.Ballmoos bestand seit jeher aus 5 Höfen. Einer dieser Höfe war freies Eigentum und die übrigen dem im Jahr 1180 gegründeten Johanniterkloster in Münchenbuchsee bodenzinspflichtig.
Geprägt wurde Ballmoos vor allem ab 1457 durch die Ausburgerfamilie Hofer; es handelte sich dabei um auswärts wohnende Burger der Stadt Bern. Sie waren der Stadt zu Treue und zur Heerfolge (Kriegsdienst) verpflichtet. Spuren der Verwüstung anlässlich des Rückzugs der Franzosen im Jahre 1798 sind noch heute im ältesten Ballmoser Bauernhaus vorhanden.
Per 1. Januar 2010 hat Ballmoos mit der Einwohnergemeinde Jegenstorf fusioniert.
Die Holzmühle ist eine uralte Siedlung. Elf Grabhügel aus der Keltenzeit deuten darauf hin. Römisch-keltische Hufeisen und Mauerreste unter dem Vorderhaus lassen den Schluss zu, dass einst keltische und römische Herren hier ihren Sitz hatten.
Im 12. und 13. Jahrhundert teilten sich die Johanniterkloster Münchenbuchsee, das Kloster Fraubrunnen und Feudalherren den Besitz der umfangreichen „Gutsherrschaft Holzmühle“. Die Mühlen wurden damals mit einem Bann belegt, sodass sie in den Besitz der Johanniter gelangten. Der Weiler Holzmühle erscheint erstmals in den Urkunden von 1271 als „Freiherrschaft Holzmühli“. 1869 wurde gegen den Willen eines Teils der Bevölkerung die Holzmühle der Gemeinde Münchringen zugeschlagen.
Im Münchringer Buch zur 750-Jahr-Feier* sind detailliertere Ausführungen zur Geschichte und zum Leben in der Holzmühle nachzuschlagen.
Ortsnamen, welche auf –ingen lauten, sind ein Zeichen für eine frühe germanische Besiedlung. Der Name Münchringen geht auf den Sippenführer Muntrichingen zurück, das heisst auf die Nachkommen des Mutrich, den Schutzstarken.
Die Lage von Münchringen auf fruchtbarem Boden mit gallorömischen Fundstellen dürfte alleine zum Altersverweis nicht ausreichen und ein tauglicher Beweis für eine frühe germanische Besiedlung fehlt somit.
Urkundlich erwähnt wurde Münchringen erstmals 1261 unter dem Namen Munderchingen. Zur Zeit der Entstehung waren die Bauernsiedlungen selbstständige Zelgsiedlungen unter Grundbesitz sowie Teil des ehemaligen Niedergerichts Alchenflüh. 1518 wurden sie aber auf eigenen Wunsch dem Spitalgericht Kernenried zugeteilt. Mit dem Untergang des Feudalwesens im Jahre 1803 gehörte das Dorf dann zum Amt Fraubrunnen.
2013 erschien ein Buch mit gesammelten Dokumenten, Fotos und Berichten zur Dorfgeschichte sowie zum Dorfleben von Münchringen* und dem Weiler Holzmühle.
Per 1. Januar 2014 hat Münchringen mit der Einwohnergemeinde Jegenstorf fusioniert.
Grabhügel weisen darauf hin, dass es sich um eine sehr alte Siedlung handeln muss. Geschichtsschreiber vermuten, dass in Scheunen ein römisches Kastell gestanden haben muss, das zum Schutze des Weges von Bittwil über Scheunen nach Iffwil diente. Der Name Scheunen rührt wahrscheinlich aus der Zeit der Alemannen, deren Anführer den Namen der Dorfschaften verlieh. In einer Urkunde von 1126 wurde erstmals ein Conradus de Schuinnon erwähnt. Im Jahre 1316 teilte sich Rudolf von Erlach, Jegenstorfer Schlossherr, mit seinem jüngeren Bruder Junker Burkhart das Erbe, zu welchem auch Scheunen gehörte.
Oberscheunen gehörte als sogenannte Dreiviertelgemeinde zur Kirchgemeinde Jegenstorf. Nach verschiedenster Gemeindezugehörigkeit wurde 1911 beschlossen, die Ortsteile Oberscheunen und Messen-Scheunen zu einer Gemeinde zusammenzulegen.
Per 1. Januar 2014 hat Scheunen mit der Einwohnergemeinde Jegenstorf fusioniert.
Die ursprünglich mittelalterliche Wasserburg wurde nach 1720 für Albrecht Friedrich von Erlach (1696 - 1788) mit grossem Aufwand zu einem eleganten Barocklandsitz umgebaut und 1913 - 1915 durch grössere Investitionen saniert und an die damaligen Bedürfnisse eines gehobenen Lebensstils angepasst.
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Einwohnergemeinde Jegenstorf, Bernstrasse 13, 3303 Jegenstorf, gemeinde(at)jegenstorf.ch
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